Natur (1)

NATUR


LANDSCHAFT, KLIMA, MENSCH
DAS WUNDER APFEL VERSTEHEN

Wer Wein beschreibt, spricht vom Terroir. Wir, als Apfelbauern, tun das auch. Terroir bedeutet für uns das Zusammenspiel vieler Faktoren, die den Charakter unserer Äpfel bestimmen. Was uns die Natur bereitet, sind Boden, Topografie und Mikroklima. Dazu kommt das Wetter, das bei uns die Jahreszeiten deutlich voneinander abgrenzt. Was wir selbst dazutun sind Bepflanzung, Pflanzenschutz, Baumschnitt und Pflege.

Unsere Äpfel wachsen in unseren eigenen Apfelgärten auf fast 1.000 Metern Seehöhe, in einer sauberen, frischen Luft. Jede Apfelsorte hat ihre Vorlieben. Entsprechend suchen wir die besten Standorte für sie aus. Die Ausrichtung der „Lagen“ reicht von Osten bis Südwesten und ist extrem sonnig. Das heißt: Schon die Morgensonne wärmt die Bäume – im Frühjahr nach den noch sehr kalten Nächten ist das wichtig für die Entwicklung der Früchte.
Nach sonnenreichen Sommertagen freuen sich die Bäume auf den kühlenden Bergwind, der ab dem späteren Nachmittag einsetzt. Die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht und auch zwischen den Jahreszeiten lassen die Äpfel recht langsam wachsen. Das gibt ihnen Zeit, ihren Geschmack voll auszubilden. Zum Schluss ist er konzentriert, klar und pro Sorte vollkommen eigenständig.

Fast alles im Apfelgarten hat die Natur in der Hand. Wenig mehr als eine gute Begleitung können wir den Bäumen und den Äpfeln geben. Wir versuchen, alles was in ihnen angelegt ist, zu behüten und bis ins Glas zu begleiten. Eine tägliche, schöne Aufgabe ist der Gang durch die Gärten. Wer schon als Kind zwischen Apfelbäumen gespielt hat, erkennt, ob es den Bäumen gut geht.
Die Natur stellt uns manchmal vor Herausforderungen. Nicht alles, was kreucht, fleucht und der Himmel für uns bereithält, ist gut für unsere Bäumen. Um schöne Früchte im klassischen Sinn geht es uns nicht. Gesund und voller Geschmack müssen die Äpfel sein, und so kann es vorkommen, dass wir zu – immer extrem sanften – Pflanzenschutzmethoden greifen müssen. Oft helfen uns auch Nützlinge beim Schutz der Bäume.

Zerstören Frost oder Hagel Blüten oder Früchte kann es auch passieren, dass eine Apfelsorte komplett ausfällt oder dass die Menge kleiner ist. Wo die Natur im Spiel ist, hat man nicht alles in der eigenen Hand.

Unsere liebsten verbündeten Lebewesen sind die fleißigen Bienen. Während der Futtersuche leisten sie die wertvolle Befruchtungsarbeit, ohne die es keine Äpfel gäbe.
Wir schätzen das Terroir, das der Ritten unseren Äpfeln bietet und gehen so schonend wie möglich mit den natürlichen Ressourcen um.

So liefern wir nach dem Pressen die Apfelreste (Trester) an Bauern aus unserem Dorf, mit denen sie die Kühe füttern. Und sie geben uns im Gegenzug Kuhmist, den wir in unseren Gärten ausbringen.

Ein Apfel ist ein Wunderwerk. In ihm spiegelt sich das Wetter eines Jahres, jeder Sturm, jeder Regen, alle Sonnenstunden. Er erzählt vom Boden, von den Insekten, von viel Sorgfalt und Zuwendung. In seinem Saft konzentrieren sich diese Geschichten.