Good morning, sunshine! Bergapfelsaft & Pfirsich zum Frühstück

Augen auf und durch. Ich nutze die Morgenstunde gleich für einen Spaziergang. Die Luft hier heroben am Ritten ist noch kühl, Tau tropft von den Glockenblumen. Mit jedem Schritt werde ich klarer und wacher, freue mich des Lebens.

Und freue mich aufs Frühstück. Überhaupt: Frühstück in den Ferien! Wenn der Tag noch lang ist, die Möglichkeiten unendlich, alles ein bisschen neuer, intensiver.

Kaffeeduft – der große Verführer, dann Duft nach Brot und Süßem und vielleicht auch ein Spiegelei. Was ein echtes Urlaubsfrühstück ist, muss Obst enthalten. Viel, schön, reif, aromatisch. Heute im Test: eine Cuvée aus Bergapfelsaft mit Pfirsich.

Shopping am Land

Lieblingsbeschäftigung in den Ferien: Hofläden besuchen, Bauernmärkte abklappern, lokale Handwerksbetriebe ausfindig machen. Du kommst mit den Leuten ins Gespräch.

Tipp der Vermieterin meiner Ferienwohnung: der Hofladen am Obsthof Troidner in Unterinn. Guter Apfelsaft aus Südtirol – auch ein super Mitbringsel für die Nachbarin, die meine Katze füttert.

50 Shades of Saft

Hellgelb, sonnengelb, honiggelb, ockergelb und sogar rot – Thomas Kohl, Obstbauer und Erfinder der Bergapfelsäfte – presst seine Säfte sortenrein. Allein das ein Augenschmaus im Hofladen und einigermaßen neu für mich. Oder wusstet ihr, dass es einen Apfel mit rotem Fruchtfleisch gibt?

Neben diesen Säften produziert Thomas Kohl auch gemischte Säfte. Die Farben: von orange über violett bis nachtblau, alle tief und satt. Er nennt diese Säfte Cuvées, wie es die Weinbauern auch tun. Es sind Bergapfelsäfte kombiniert mit Säften aus Früchten, Beeren, Gemüse oder mit Auszügen aus Kräutern und Blüten.

„Die Komposition einer neuen Cuvée ist eine spannende Geschichte. Alle Komponenten sollen spürbar bleiben und zugleich einander unterstützen. Eine gibt mehr Struktur, eine andere ein besonderes Mundgefühl, wieder eine andere eine spritzige Säure.“
so Thomas Kohl über die Entstehung seiner Saftkompositionen.

Bergapfelsaft & Pfirsich

Reife Pfirsiche – eine Kindheitserinnerung, wie der süße Saft durch die Hände tropft. Findet man nicht mehr so leicht. Bin gespannt auf die Kombination mit dem Apfelsaft.

So beschreibt Thomas Kohl den Saft auf der Website:

Summer Loving! Der süße Saft gelber Pfirsiche und der säurebetonte Bergapfelsaft des Spätsommers ergänzen einander perfekt. Die lebhafte Cuvée duftet blumig mit einem vielschichtigen Bouquet an Fruchtaromen. Der Pfirsichsaft bestimmt die Textur: das samtige Mundgefühl, die Fülle am Gaumen und den langen Abgang.

Ein Schluck, dann noch einer, ganz bewusst. Ja, das ist es: das streichelzarte Mundgefühl, die Fülle und das lange Nachwirken. Der Bergapfelsaft trägt die Pfirsichnoten wie eine Königin auf der Sänfte. Er ist die erfrischenden Basis und gibt ein paar Funken Säure, so notwendig wie eine Prise Salz im Gugelhupf. Funktioniert, die Mischung.

Die Pfirsiche

Im Hofladen erzählt mir Thomas Kohl, dass die Pfirsiche aus der Gegend von Verona kommen. In Südtirol gibt es Pfirsiche nur in kleinen Mengen.

Zunächst hat er mit verschiedenen Sorten experimentiert und sich dann für die spät reifende Percoca entschieden. Ihr Aroma passt am besten zum Apfelsaft. Wie die Äpfel müssen auch die Pfirsiche vollreif sein, dann sind sie richtig saftig und aromatisch.

Die ganzen Pfirsiche sehen den Ritten aber nie. Sie sind so empfindlich, dass sie kurz nach der Ernte zu Püree verarbeitet und so angeliefert werden. Dann geht es Schlag auf Schlag: Apfelsaft und Cuvée werden „verschnitten“, wie man das Mischen nennt. Ein spannender Vorgang. Und gleich danach saust der Saft in die Flasche.

Frühstück wie eine Königin

Zurück an meinen Frühstückstisch. Der Cappuccinoschaum lockt, der Saft zwinkert mir zu, der noch lauwarme Hefezopf wackelt mit den Hüften. Fein, fluffig, verführerisch. Ein bisschen Butter dazu, himmlisch.

Wenn sich frühes Aufstehen so anfühlt, dann okay. Vielleicht eine Wiederholung wert. Vielleicht mit Bauernbrot, Marmelade und einem anderen köstlichen Bergapfelsaft.

 

Rezept Hefezopf

Für 1 Zopf (12 Stück)

Dampfl       

25 g  Hefe (1 Würfel)

1 EL  Zucker

80 ml  Milch

Teig         

300 g  Mehl

40 g  zerlassene Butter

30 g  Zucker

2  Eier

1 Pkg.  Vanillezucker

1 Msp.  Zitronenschale, gerieben

5 ml  Rum

1 Prise  Salz

Weiteres         

1  Ei zum Bestreichen

2 EL  Läuterzucker zum Bestreichen

2 EL  Hagelzucker zum Bestreuen

Dampfl (Vorteig)

Hefe zerbröckeln und mit 1 Esslöffel Zucker und Milch vermischen (alle Zutaten müssen lauwarm sein).

Das Dampfl etwa 20 Minuten zugedeckt bei maximal 35 Grad aufgehen lassen.

Teig

Mehl, Butter, Zucker, Eier, Vanillezucker, Zitronenschale, Rum, Salz und das Dampfl dazugeben und vermischen.

Nun den Teig gut durchkneten bzw. schlagen, bis er Blasen wirft, und wiederum 20 Minuten an einem warmen Ort zugedeckt aufgehen lassen.

Den Teig in drei gleiche Stücke schneiden, daraus Stränge formen.

Die Teigstränge zu einem Zopf verflechten. Das Gebäck nochmals 20 Minuten zugedeckt an einem warmen Ort aufgehen lassen, mit verquirltem Ei bestreichen und bei geschlossenem Zug (ohne Luftzufuhr) backen.

Den Zopf noch heiß mit heißem Läuterzucker bestreichen und eventuell mit Hagelzucker bestreuen.

Backtemperatur:      160–180°C   140–160°C
Backzeit:                   etwa 40 Minuten

Tipp: Sie können den Hefezopf auch vor dem Backen mit Ei bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen.

Nährwerte pro Stück

kcal 164 (kj 687) | E 5 g | F 5 g | KH 25 g | BS 1 g

©So kocht Südtirol