"A" wie Alternanz

Gutes Apfeljahr, schlechtes Apfeljahr – kennen wir alle. Ich ganz bestimmt, wenn ich in meinen lässig verwachsenen Garten schaue, wo alles machen darf, was es gern will. Auch der hübsche Apfelbaum.

Ein Jahr lang will er sich fast bücken unter der Last der wunderbaren Äpfelchen, knackig, saftig, rotbackig. So viele sind es, dass davon schmausen kann, wer will. Das gute Apfeljahr.

Das nächste Jahr ist Flaute. Grade einen Apfelstrudel backe ich und schon ist fertig. Das schlechte Apfeljahr.

Eines gut, eines schlecht, immer schön abwechselnd. – Die Alternanz.

Ursache und Wirkung. Sie entsteht so: Im guten Apfeljahr hat der Baum damit zu tun, alle seine Früchte gut zu versorgen. Es steht ihm eine begrenzte Menge an Nährstoffen zur Verfügung, die er auf alle Früchte aufteilt. Zum einen schmecken sie dann etwas weniger aromatisch, und zum anderen hat der Baum fast keine Kraft mehr, um die Blütenanlagen für das nächste Jahr auszubilden.

Wenige Blütenanlagen im nächsten Jahr bedeuten: wenige Früchte. Da bleibt dem Baum genug an Kraft und Nährstoffen, um für das Jahr danach sehr viele Blütenanlagen auszubilden. Auf und ab, hin und her und so weiter und sofort.

Was nicht so sein muss! Wenn Thomas Kohl just in den Sommermonaten sehr viel Zeit in seinen Apfelgärten mit der Handausdünnung verbringt, sorgt er genau dafür: ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Größe und Kraft des Baums und der Anzahl der Früchte. Ein wirksames Mittel gegen die Alternanz.

Ganz klar: Wer Apfelsäfte produziert, braucht jedes Jahr eine bestimmte, zu erwartende Menge an Äpfeln und also Saft. Schwanken wird die Menge immer, aber eine sorgfältige Handausdünnung ist essenziell für die Qualität, das Aroma und die Apfelgesundheit.